Hallo, ich bin Tobias Prümm,
professioneller Fotograf aus Willich bei Düsseldorf
Als ich mit dem Fotografieren begann, hatte ich nie die Absicht ferne Länder zu bereisen. Ich hatte auch nicht das Verlangen meine Fotos der Öffentlichkeit zu präsentieren. Eigentlich war ich froh, dass ich überhaupt verstanden habe, wie eine Kamera funktioniert.
Irgendwann habe ich dann für mich herausgefunden, dass es mir am meisten Spaß macht, meine Kameras so einzusetzen, dass ich mit ihnen Geschichten erzählen kann. Ich habe begriffen, dass Fotos für mich besser funktionieren, die Welt zu verstehen und zu erklären, als Worte.
Mittlerweile hat sich ein mächtiges Portfolio entwickelt und neben Auftragsarbeiten, erkunde ich Orte und Länder, von denen ich denke, dass ich von dort mit spannenden Fotos zurückkomme, um meine Geschichte weiter erzählen zu können.
Geboren wurde ich 1980 im beschaulichen Mönchengladbach am Niederrhein. Ich erinnere mich daran, dass meine erste digitale Kamera eine Canon Ixus I war, die damals schon mehr konnte, als ich ihr abverlangte.
Mein Vater ist bis heute begeisterter Fotograf und klebt seine Fotos in unzählige Alben. Auch wenn die Schrankböden im Laufe der Jahre dem Gewicht der Alben ihren Tribut zollen, finden sich immer wieder neue Möglichkeiten die Alben unterzubringen.
Früher habe ich das nie richtig verstanden. Meine Fotos fristeten ihr Dasein auf dem Rechner. Sie waren teilweise noch nicht mal so gut, als dass ich sie mir selber ansehen wollte. Ich hatte mich in der technischen Auseinandersetzung mit der Kamera komplett verloren und was unterm Strich dabei raus kam … naja.
Wenn ich heute bei meinen Eltern bin, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich mir ein Foto-Album nehme und darin herumblättere. Schiefe Horizonte, abgeschnittene Köpfe oder hoffnungslose Überbelichtung, halten mich nicht davon ab, die Reisen meiner Eltern, visuell nochmal zu erleben.
Ich finde Fotos von mir mit Schultüte und Zahnlücke und Bilder meiner Mutter aus den 70igern mit übergroßer Brille, am Strand von Mallorca. Bilder von mir, wie ich mich mit meinen beiden Schwestern im Sandkasten um Förmchen prügel, finde ich auch … In diesen Alben steckt unsere ganzes Leben. Das Leben von Generationen, bis hin zu Menschen, die mein Vater nur noch wage aus seiner Kindheit kennt.
Warum erzähle ich das? Nun, es dauerte einige Zeit, bis ich verstanden habe, wie die Kamera als Werkzeug für mich funktioniert. Nach und nach wurde mir klar, dass es nicht um die Kamera ging mit der ich mich auseinander zu setzen hatte, sondern um die Auseinandersetzung mit mir selbst.
Es ging um mich – meine Emotionen, meine Kreativität, meine Sicht auf diese Welt und wie ich sie am besten anderen vermitteln kann. Ich machte meine Fotos und begann diese auszudrucken und zu veröffentlichen. Ich zeigte sie herum und merkte, dass die Fotos erst einen richtigen Wert bekamen, wenn ich sie mit anderen teilte.
Heute entstehen aus den Bildern Gespräche. Wir tauchen wieder ein in die Welt auf den Fotos. Wir reden, diskutieren, bestaunen und streiten über die Inhalte.
Ich sehe mich wieder im Wohnzimmer meiner Eltern sitzend. Im Album blätternd, lachen wir über meine Zahnlücke und scherzen über die riesige Brille meiner Mutter aus den 70ern. Ich fühle mich so lebendig. Ich fühle mich frei.
Das Privileg verstanden zu haben, wieviel Wert eine Fotografie haben kann, motiviert mich jeden Tag, meine Geschichte weiter zu erzählen.
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We don’t take pictures, we’re taken by pictures.
Jay Maisel